Anästhesie

Zahnärztliche Sedierung (Oberflächenanästhesie, Analgosedierung)

Die Sedierung (Oberflächenanästhesie) ist ein ärztlicher Eingriff, währenddessen sich die Patienten in einem angenehm entspannten Zustand befinden. Diese Methode ermöglicht, dass therapeutische Maßnahmen ohne Angst, Panik durchgeführt werden können, und Patienten schmerzhafte oder langwierige Behandlungen leichter ertragen können.

Bei zahnärztlichen Behandlungen werden zwei Arten der Sedierung angewendet:

· Inhalationssedierung (leichte Sedierung) – Einatmung von Lachgas und Sauerstoff

· Intravenöse Sedierung (Dämmerschlaf), bei der die Sedativa, Schlafmittel, Analgetika mittels einer computergesteuerten Infusionspumpe dosiert verabreicht werden.

Die Analgosedierung (Dämmerschlaf) hat verschiedene Stufen, von der leichten Sedierung bis zum tieferen Schlafzustand. Der Patient kann wahrnehmen, was passiert, ist ansprechbar, ist in der Lage Fragen zu beantworten, schläft aber länger oder kürzer ein, und wird keine Erinnerung an die Behandlung haben. Der Patient atmet normal, und auch andere Schutzreflexe (Schlucken, Husten) funktionieren, deswegen ist es wichtig, 5 Stunden vor dem Eingriff nichts zu essen, 3 Stunden davor auch nichts zu trinken. Die Schmerzlose Behandlung wird vor Allem durch die vom Arzt durchgeführte Lokalanästhesie gesichert.

Wann ist eine Analgosedierung vorgeschlagen?

· Bei langwierigen, “unangenehmen“ kieferchirurgischen Eingriffen

· Bei komplexen Behandlungen (mehrere Eingriffe während einer Sitzung)

· Bei Zahnimplantationen

· Bei Angstpatienten

· Bei Patienten mit stark ausgeprägtem Würgereflex

Wann wird von einer Analgosedierung abgeraten?

bei schweren und medikamentös nicht ausreichend behandelten Störungen der Herz-Kreislauffunktion, der Atemwege, des Nervensystems oder bei Tumoren

· Krankheiten mit erhöhter Blutungsneigung

· Schwangerschaft

· bei Nichteinhaltung von Vorschriften bezüglich der Nüchternheit vor dem Eingriff

· kein Begleiter, keine Betreuung zu Hause

Die Analgosedierung wird in jedem Fall von einem Facharzt für Anästhesiologie durchgeführt. Das Ausfüllen des Formulars über den Gesundheitszustand des Patienten bildet einen Teil der Untersuchung vor dem Eingriff. Laboruntersuchungen sind in der Regel (außer Spezialfälle) nicht notwendig. Wir bitten Sie den Nachhauseweg vor dem Eingriff so zu organisieren, dass Sie von einer Begleitperson abgeholt und nach Hause gebracht werden.

Die Analgosedierung ist ein sehr sicherer Eingriff mit minimalen Risiken.

Ganz selten auftretende mögliche Komplikationen:

· Reduzierte Schluck- und Hustenreflexe, vermehrte Speichelbildung, Aspiration

· bei Patienten mit Asthma, Allergie oder starken Rauchern Hustenanfälle, leichter Krampfanfall der Bronchien

· Bei unbekannten Allergien allergische Reaktionen auf die intravenös verabreichten Medikamente

Der Anästhesiologe und der Assistent arbeiten mit entsprechender Fachkompetenz und mit Hilfe von modernen Überwachungsgeräten, und sorgen dafür, dass die obigen Risiken auf ein Minimum reduziert werden.

Was passiert in der Zahnarztpraxis?

Der Anästhesiologe informiert sich laut des von Ihnen ausgefüllten Formulars über Ihren Gesundheitszustand, und stellt nach Bedarf noch weitere Fragen im Zusammenhang mit Ihren Krankheiten, Medikamenten, des Weiteren beantwortet er Ihre allfälligen Fragen.

Nach erfolgtem Blutdruckmessen wird Ihnen eine Venenkanüle angelegt. Durch diese Kanüle werden mit vollständiger Sicherheit, computergesteuert dosiert, die Infusion, das Schmerzmittel und das Schlafmittel verabreicht.

Die zahnärztliche Behandlung erfolgt wie gewohnt, dem Patienten wird Lokalanästhesie verabreicht. Während der vollständigen Dauer der Behandlung werden die Vitalparameter (Puls, Sauerstoffsättigung und Blutdruck) des Patienten mit Monitor überwacht.

Am Ende der Behandlung, wenn die Medikamente nicht mehr verabreicht werden, ist der sedierte Zustand in einigen Minuten vorbei. Der Patient wird entsprechend beobachtet, und die angelegte Kanüle wird entfernt. Nachdem wir uns vergewissert haben, dass der Patient die Praxis in vollständiger Sicherheit verlassen kann, entlassen wir ihn mit Ratschlägen und in Anwesenheit der Begleitperson.

12 Stunden lang nach der Sedierung ist es verboten Auto zu fahren, Sport zu treiben, Alkohol zu konsumieren, Tätigkeiten, die besondere Konzentration, Aufmerksamkeit erfordern, auszuführen. Als Fußgänger, Radfahrer, bzw. Fahrgast im öffentlichen Verkehr sollten Sie in Begleitung von einer erwachsenen Person im Straßenverkehr teilnehmen. Beruhigungs- und Schlafmittel dürfen Sie nur auf ärztlichen Vorschlag anwenden.